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Seilbahnen als nachhaltiges System für urbane Mobilität

12.03.2025

Urbane Seilbahnprojekte der Unternehmensgruppe HTI rund um den Globus belegen hohe Beförderungseffizienz, ressourcenschonenden Betrieb und kostensparende Funktionalität.

Seilbahnen: Zukunft urbaner Mobilität


Die Weiterentwicklung urbaner Mobilität stellt weltweit eine immer größere Herausforderung dar. Wachsender Individualverkehr, zunehmende Raumnot und die Notwendigkeit umweltfreundlicher Fortbewegung in Zeiten der Klima- und Energiekrise bewegen immer öfter zum Umdenken. Seilbahnen stehen dabei in vielen Metropolen an erster Stelle bei der Suche nach Strategien für den nachhaltigen Ausbau öffentlicher Verkehrsangebote. Die Vorteile modernster Seilbahntechnologien der Unternehmensgruppe HTI (die weltweit mit den Seilbahnunternehmen LEITNER, POMA und Bartholet tätig ist) reichen dabei von geringen Investitions- und Betriebskosten über die hohe Zuverlässigkeit und Barrierefreiheit bis hin zur Anpassungsfähigkeit an verschiedenste topographische und städtebauliche Voraussetzungen.

Mexiko City, Medellin oder Santo Domingo und viele weitere Großstädte rund um den Globus machen es bereits vor und belegen im täglichen Betrieb, wie wirkungsvoll sich Seilbahnen in öffentliche Verkehrsnetze einbinden lassen. Als Paradebeispiel der Elektromobilität erfüllen diese die wichtigsten Ansprüche an ein klimafreundliches Fortbewegungsmittel und vermeiden durch den Antrieb mit Strom und das Ausbleiben fossiler Energieträger direkte CO₂-Emissionen. Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb Seilbahnen so gut zur Stadt passen. Sie brauchen zudem nicht viel Platz, können jedes Hindernis überqueren und bringen den Passagieren eine deutliche Zeitersparnis. Darüber hinaus bewegt ein einziger Motor gleich mehrere Fahrzeuge. Auch bei der Anbindung sensibler Naherholungsgebiete im urbanen Umfeld können Seilbahnen eine äußerst nützliche Rolle spielen. Sie erfordern lediglich einen geringen Bodenkontakt und wirken sich nur in geringfügigem Umfang auf die Umwelt aus.

Exklusive Fahrbahn, barrierefreier Ein- und Ausstieg & geringe Investitions- und Betriebskosten


Vor allem die Kapazitätsengpässe urbaner Straßennetze, geprägt von sich häufenden Stau- und Unfallereignissen, lassen die Seilbahn unbeeindruckt und garantieren Fahrgästen eine verzögerungsfreie Beförderung. Die „exklusive“ Fahrbahn in der Luft ermöglicht gleichmäßige Fahrzeiten ohne Wartezeiten und Fahrplan und wird nicht vom Verkehr auf der Straße beeinträchtigt. Weiterer Vorteil ist das sogenannte „level-walk-in“, also der barrierefreie Ein- und Ausstieg bei allen Kabinen. Durch die geringe Einfahrtsgeschwindigkeit in die Stationen und einer Stop-and-Go-Technologie ist so auch die Nutzung mit Kinderwägen, Rollstühlen oder Fahrrädern völlig uneingeschränkt möglich. Zudem ist die Seilbahn das mit Abstand sicherste Transportmittel im städtischen Raum.

Ein weiteres Argument vieler Kommunen bei der Entscheidung sind auch die Kosten. Urbane Seilbahnen erweisen sich im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln als besonders kostengünstig – von der Errichtung über den Betrieb bis zur Wartung. So belaufen sich die Kosten einer Seilbahn auf etwa die Hälfte im Vergleich zu einer Straßenbahn und auf ungefähr ein Zehntel im Vergleich zu einer U-Bahn. Seilbahnen der Unternehmensgruppe HTI können dank der modularen Bauweise schon nach kurzer Zeit ab Auftragserteilung realisiert werden.

Ob hügelig, eng bebaut oder am Wasser – Seilbahnen überwinden jedes Hindernis


Als enormer Vorteil erweist sich dabei die Fähigkeit einer Seilbahn, größere Fahrbahnneigungen als jedes andere Fahrzeug bewältigen und sich an jedes Gelände anpassen zu können. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Fläche besonders eng bebaut, über mehrere Höhenlagen verteilt oder von Wasser durchzogen ist: Seilbahntrassen lassen sich sehr individuell an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen und so möglichst nah entlang der kürzesten Distanz realisieren. Stützen und Stationen beanspruchen dabei verhältnismäßig wenig Platz und die Bahnen fügen sich zugleich optimal in das Stadtbild ein.

Aktuelle Beispiele: LEITNER, POMA und Bartholet machen Städte nachhaltig verkehrsfit


Die Millionenstadt Ecatepec de Morelos, Teil der Metropolregion um Mexiko-Stadt, gilt weltweit als Vorreiterin bei der Integration von Seilbahnen in das städtische Verkehrsnetz. Die nunmehr bereits neunjährige Erfolgsgeschichte nahm mit dem Bau der fünf Kilometer langen „Mexicable 1 – Linea Roja“ ihren Anfang. Mit der offiziellen Eröffnung der „Mexicable 2 – Linea Verde“ am 30. März 2023 kam es zu einem wichtigen Lückenschluss innerhalb des Seilbahnnetzes von Ecatepec de Morelos. Die aus drei miteinander verbundenen Seilbahnen bestehende Anlage von LEITNER befördert seitdem täglich ca. 35.000 Menschen aus den Municipios Ecatepec de Morelos und Tlalnepantla de Baz nach Mexiko-Stadt.

Ebenfalls in Mexiko-Stadt befördert das Seilbahnsystem „Cablebús 2“ von LEITNER auf einer Strecke von 10,6 Kilometer und über sieben Stationen seit der Eröffnung 2021 bis zu 85.000 Personen pro Tag. Die Anlage ist bis heute die längste Seilbahnlinie in Lateinamerika samt Eintragung in das Guinness Buch der Rekorde. Die 10er-Kabinenbahn im Bezirk Iztapalapa, im Südosten der Metropolregion Mexiko-Stadt, bietet den Bewohnern des 1,8 Millionen Einwohner zählenden Gebietes eine deutlich bessere Verbindung zu Arbeitsplätzen, Schulen und Freizeitmöglichkeiten. Dank der neuen Bahn hat sich die Reisezeit für diese Strecke dabei markant von 75 auf nur mehr 36 Minuten reduziert.

Während LEITNER mit weiteren Projekten unter anderem in Ankara, Barcelona, Berlin, Cali (CO), Pisa oder Perugia vertreten ist, errichtete POMA in der Dominikanischen Republik bereits die dritte urbane Kabinenbahn innerhalb von sechs Jahren. Die erste Bahn wurde 2018 in Santo Domingo als Reaktion auf die Mobilitätsprobleme in der Stadt realisiert. Die damals erste städtische Seilbahn in der Karibik erreicht eine jährliche Kapazität von rund fünf Millionen Fahrten. Diese und auch die zweite Bahn in Santo Domingo ist an das U-Bahn-Netz angebunden. In Santiago de los Caballeros wird derzeit eine vier Kilometer lange Kabinenbahn in Betrieb genommen. In Medellin sind schon sechs Seilbahnen von POMA im Rahmen des öffentlichen Verkehrssystems der kolumbianischen Stadt errichtet worden, während in  Madagaskars Hauptstadt Antananarivo derzeit eine Linie von drei städtischen Seilbahnen von POMA mit einer Länge von 8,7 Kilometern, die täglich 40.000 Fahrgäste befördern, entstehen. Auch in Europa war POMA bereits erfolgreich aktiv: In der französischen Stadt Toulouse realisierte das Unternehmen die erste urbane Dreiseilumlaufbahn in Frankreich. Sie verbindet drei akademische Hochburgen der Stadt und verkürzt die Fahrzeit um zwei Drittel im Vergleich zur schnellsten Verbindung vor Inbetriebnahme der Bahn. Weitere urbane Projekte von POMA wurden in Algerien, La Réunion, Kolumbien, oder Ecuador errichtet. Bis 2025 entsteht in Ajaccio, der Hauptstadt von Korsika, eine moderne Kabinenbahn mit einer Länge von rund drei Kilometern.

Das Schweizer Seilbahnunternehmen Bartholet, ebenfalls Mitglied der HTI Unternehmensgruppe, errichtete bereits 2016 im nordfranzösischen Brest die erste in den öffentlichen Verkehr integrierte Seilbahn Frankreichs. Besonderes Merkmal der Anlage ist die 82 Meter hohe und zugleich einzige Stütze, die eine sichere Fahrt des Schiffsverkehrs in den Hafen ermöglicht. In Moskau können die Menschen seit 2018 dank einer Seilbahn von Bartholet bequem vom olympischen Stadion im Zentrum der Stadt über ›Vorobyovy Gory‹ (›Sperlingsberge‹) bis zur Station Kosygina samt einzigartigem Panoramablick schweben. Derzeit errichtet Bartholet in Varanasi die erste urbane Seilbahn Indiens.

Zukünftige Projekte: LEITNER erhält Zuschlag für erste Stadtseilbahn Italiens und 2 Großprojekte in Mexiko


Nach dem Erfolg von LEITNER bei der Ausschreibung der Stadt Triest für die erste urbane Seilbahn Italiens sind die Planungsarbeiten inzwischen abgeschlossen. Die Seilbahn wird im Zentrum von Triest, nahe dem Bahnhof starten und durch Porto Vecchio bis nach Bovedo in der Nähe von Barcola führen. Von dort aus beginnt eine zweite, etwa 2.300 Meter lange Sektion, die bis zum Vorort Opicina reicht. Die Anlage wird aus hundert 10er-Kabinen bestehen, die 1.800 Personen pro Stunde und Richtung mit einer Geschwindigkeit von 6 m/s befördern können. Die Gesamtlänge beträgt 4.873 Meter. Die Fahrtzeit von Opicina ins Zentrum von Triest wird nur 16 Minuten betragen, und die geräumigen Diamond Evo-Kabinen ermöglichen die bequeme Beförderung von 10 Fahrgästen sowie Fahrrädern und Kinderwagen. Im Rahmen der „Inspiration Days“ auf der Interalpin, wird LEITNER als Partner dieses Formats seine Expertise im Bereich der urbanen Seilbahnen am Beispiel dieses Projektes aufzeigen und seine Kompetenzen bei der Realisierung weiterer urbaner Anlagen rund um den Globus präsentieren.

Auch der unaufhaltsame Siegeszug der urbanen Seilbahnen in Mexiko geht weiter, und für LEITNER, wieder unterstützt von seinem mexikanischen Partner Alfa Proveedores y Contratistas, wurden zwei neue Aufträge für insgesamt 15 Kilometer neue Seilbahnen unterzeichnet, die zu den 24 Kilometern hinzukommen, die LEITNER bereits in den letzten Jahren installiert hat.

Bei der ersten Anlage handelt es sich um eine Kabinenbahn, deren Arbeiten im Herbst 2024 begonnen haben und die in der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt Morelia gebaut wird, die mit einer Million Einwohnern 250 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt im Bundesstaat Michoacán liegt. Mit einer Gesamtlänge von 5,6 Kilometern und einer stündlichen Kapazität von 1 500 Personen führt die Anlage über 6 Stationen. Der Hauptbahnhof befindet sich in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums, von wo aus die beiden Linien abzweigen. Die erste Linie mit 2 Zwischenstationen führt in nordwestliche Richtung zum Busbahnhof in der Nähe des Stadions. Die zweite Linie verläuft in südlicher Richtung und verbindet mit einer Zwischenstation den Universitätscampus und den Zoo. Das gesamte Projekt kostet 90 Millionen Euro und soll bis Herbst 2026 fertiggestellt sein. Eine weitere Verlängerung der Seilbahn von Morelia mit einer zusätzlichen Strecke von 1,6 Kilometern wurde ebenfalls bereits angekündigt.

Eine zweite 9,6 Kilometer lange Seilbahn wird bis Herbst 2026 in Naucalpan im Großraum Mexiko-Stadt, westlich der Hauptstadt, gebaut. Die Großinvestition von 200 Millionen Euro wird aus drei Linien mit 10 Stationen bestehen und den öffentlichen Verkehr in diesem Teil der Stadt nachhaltig ergänzen. Rund 380 Kabinen werden jedes Jahr Millionen von Menschen auf den drei Linien befördern, und die Bedeutung der Seilbahn in der städtischen Mobilität Mexikos weiter unterstreichen.

Bildmaterial zu aktuellen und schon fertig gestellten Projekten finden Sie über den nachfolgenden Link:

City Cable Car Solutions - Projekte LEITNER AG
 



Mehr dazu:

Auf der INTERALPIN 2025 erhalten Sie weiterführende Informationen rund um das Thema urbane Mobilität mit Seilbahnen. Zudem werden dort die Key-Player der Branche aktuelle und vergangene Projekte hierzu präsentieren. Weitere Infos zu den Produkten und Projekten der LEITNER AG finden Sie unter dem folgenden Link: LEITNER Seilbahnen.

Textquelle: @ LEITNER AG / HTI
Bildquelle: Naucalpan @ LEITNER AG / HTI

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